Die neun für die WM-Endrunde qualifizierten Nachtschattengewächse und ihre Blumentöpfe.
„Der Mozart der Badelatschen“ versteht sich auch auf Blumentöpfe und deren Untersetzer! Uli Deisinger war bei der traditionellen Jux-Weltmeisterschaft des Tischtennisclubs (TTC) Muggensturm erneut eine Klasse für sich. Kurz nach Fasnacht setzen die Pingpong-Verrückten statt der Schläger wieder ein willkürlich ausgewähltes Spielgerät ein: Die spontan gegründete Kommission Internationaler Stammtisch-Sportler (KISS) entschied sich heuer nach reiflicher Überlegung für Blumentöpfe. Um die Tischtennisplatten jedoch nicht zu beschädigen und Ärger mit der Umweltschutzorganisaton Robin Wood zu vermeiden, spielten die neun Qualifizierten bei der WM-Endrunde die zwei Gewinnsätze bis elf Siegpunkte nur mit den Untersetzern aus.
Weil Uli Deisinger (rechts) damit am besten umgehen kann, erhält der Weltmeister von Thomas Zetting weitere Blumentöpfe.
Dies kam einmal mehr Deisinger zugute. In Abwesenheit von Buch-Weltmeister Hans Wiechert gewann der Badelatschen-Virtuose auch diesmal souverän und demonstrierte einmal mehr die Rasanz und Dynamik des neuen Trendsports. Der Rekord-Weltmeister steht nach fünf Titelkämpfen nun bereits bei drei Siegen! Der natürlich auch bei der Spätzlebrett-WM erfolgreiche Schwabe musste lediglich gegen seinen härtesten Konkurrenten, Thorsten Büchler, einen Satz abgeben. Dafür behielt der Zweitplatzierte gegen Thomas Ockert mit 2:1 die Oberhand. Den Rest schmetterte Büchler mit erstaunlicher Leichtigkeit mit dem Blumentopf-Untersetzer jeweils 2:0 von der Platte.
Die ganze Dynamik der rasanten Sportart zeigen Weltmeister Uli Deisinger (links) und Ex-Champion Thomas Ockert, der mit Bratpfannen besser umgehen kann.
Der Kampf um Bronze verlief spannend: Ockert hatte offensichtlich das bessere Material, weshalb er bei jeweils 5:3 Siegen mit 10:7 Sätzen vor David Rieß (10:8) über die grüne Ziellinie ging. „Jetzt hat mein Leben keinen Sinn mehr“, kommentierte der TTC-Pressewart und verkniff sich die Tränen, obwohl er damit seinen ausgetrocknete Frühlingsprimel gut hätte benetzen können.
Thomas Ockert muss zur Siegerehrung mit seinem eigenen Blumentopf, denn für Platz drei erhält der Ex-Weltmeister nichts von Thomas Zetting.
Doch auch Ockert gewann keinen Blumentopf. Büchler hatte dagegen Glück, dass erstmals keine TTC-Dame an der WM teilnahm – und erhielt kurzerhand deren Gewächs. Die Siegerehrung übernahm Landschaftsgärtner Thomas Zetting, der als fachkundiger Juror auch den schönsten Blumentopf kürte. Wie die Experten prophezeiten, machte die „Bananenweizen-Pflanze“ der Gattung „Immer voll – TTC-Spezial-Zucht“ das rennen. Michael Ade hatte das Pflänzchen selbst „gezüchtet“ und eine Bierflasche hübsch wie eine Kaktee drapiert. Dagegen hatten „Frühlingszauber“ und was sonst noch in den Blumentöpfen steckte, keine Chance. Die freudetrunkene Jury war selten so einmütig …
Thorsten Büchler (rechts) hätte eigentlich nach objektiven Maßstäben den Sonderpreis für den schönsten Blumentopf erhalten müssen – Juror Thomas Zetting tröstete den Vizeweltmeister mit der Pflanze der besten Dame. Weil keine beim TTC einen grünen Daumen hat, nahm offenbar auch keine teil …
Ex-Weltmeister Thomas Ockert hadert mit seinem Untersetzer, der ihn keinen Blumentopf gewinnen lässt.
Das war klar! Die freudetrunkene Jury um Landschaftsgärtner Thomas Zetting (links) kürt die „Bananenweizen-Pflanze“ der Gattung „Immer voll – TTC-Spezial-Zucht“ zum Sieger. Michael Ade kann sein Glück nicht fassen!
Eine Augenweide für jeden Gärtner von Weltrang: Die Sieger der Blumentopf-WM.