Erinnerungen an 25 Jahre (verfasst  anläßlich des 25-jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 2000)
Von Hartmut Metz
Der TTC Muggensturm ist seit seiner  Gründung 1975 ein kleiner wie geselliger Sportverein.
Dass es die Aktiven  nicht so genau mit einer Auflistung der Erfolge nahmen, mag man als Indiz  werten, dass „GESELLIG“ größer geschrieben wird als „erfolg“. Die Unterlagen zur  Vereinshistorie bleiben spärlich, allerdings gibt es auch nicht viel  aufzuzählen, denn die erste Herrenmannschaft spielte nie höher als in der  Kreisklasse A.
Der viertuntersten Liga gehört das Sextett auch derzeit an  (Bem. der Redaktion: Anno 2003 dümpelt man in der Kreisklasse B Nord rum). Im  Jugendbereich gelang eine Bezirksmeisterschaft als größter Erfolg des Vereins  überhaupt. Die Mitglieder des TTC erfreuen sich dennoch an ihrem Sport und  bringen es zumindest dank des rührigen Festausschusses manchmal zu Weltmeistern  im Feiern.
Die vergangenen 25 Jahre werden somit mehr aus der Erinnerung  heraus geschrieben, als durch Aufzeichnungen belegt. Dank des  Gründungsmitgliedes Bernd Kamleitner, der als späterer Lokalzeitungs-Redakteur  bei den BNN schon früh seine Berufung entdeckte, sind dem TTC zumindest das  Sitzungsprotokoll sowie die Berichte über die ersten beiden Spiele  erhalten:

Berichte von 1975:
Protokoll der  Gründungsversammlung vom 12. Juni 1975
Erfolgreicher  Start der Tischtennismannschaft
9:5-Sieg  der Tischtennismannschaft

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Der  „erfahrene Mann, den man in Aussicht hat“, bestimmte auch in den Folgejahren die  sportlichen Geschicke des TTC. Rudi Kölmel ist sicher der erfolgreichste  Muggensturmer Tischtennisspieler, der den Verein in den 80er Jahren bis zur  Vizemeisterschaft in der Kreisliga A führte. Zum Aufstieg in die höchste Liga  des Bezirks, der Bezirksliga, reichte es jedoch nie. Danach wechselte Rudi  Kölmel zur TTG  Ötigheim, mit der er zu unserem Leidwesen manchen TTC’ler schlug.

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Legendär  ist der mutmaßlich einzige Erfolg eines Muggensturmers über den Muggensturmer  Ötigheimer: Norbert Huck bezwang einst in einem dramatischen Spiel Rudi  Kölmel.
Zu den Höhepunkten, die einem einfallen, zählt gewiss auch der Sieg  von Manfred Vogel über den Oberweierer Bernhard Kopp, als „Birdie“ im dritten  Satz (den er überraschend genug erreicht hatte) einen 11:19-Rückstand wettmachte  und dem schier übermächtigen Gegener die erste Saison-Niederlage  beibrachte.
Erheiterung ruft auch neuerdings die Erinnerung an das  Rückrundenspiel 2000 gegen die TTG  Bischweier hervor. Der in der Vorrunde mit 20:0 Punkten ungeschlagene Rene  Lohne verlor in Muggensturm erst gegen Hartmut Metz, dann auch noch gleich gegen  Olaf Grund – und war fortan nie mehr in einem Punktspiel gesehen!
Mehr  dauerhafte Erfolge als die „Eintagsfliegen“ der Herren verzeichnete hingegen  Juliane von Podjorski, die das weibliche Gegenstück zu Rudi Kölmel war. In ihren  besten Zeiten verlor sie so gut wie kein Meisterschaftsspiel.
Die  Geschichte der Muggensturmer Damenmannschaften ist leider eine wechselhafte. Mit  Juliane von Podjorski, die auch zahlreiche Funktionen im Verein ausübte,  schnupperte der TTC immer wieder am Titel. Eine Mädchenmannschaft trumpfte Ende  der 80er Jahre mit Vera Vielsäcker, Bianca Mätschke und Bettina Ströhm  auf.
Nachdem Robert Rentzsch wieder ein Mädchenteam aufgebaut hatte, ging  im Vorjahr auch wieder ein Frauen-Team ins Rennen in der Kreisklasse A. Der TTC  hofft, dass das Quartett diesmal nicht nur ein Intermezzo darstellt. (Bem. der  Red.: Doch, stellte es leider!)
Die besten Zeiten erlebte der TTC in den  80er Jahren, als man nach dem Wechsel aus dem Pfarrheim in die Schulturnhalle  dank eines starken Nachwuchses bis auf vier Herrenteams anschwoll. Die aktiven  Mitglieder erinnern sich gerne daran, weil es an Trainingspartnern nie mangelte  – und man manchmal sogar draußen auf der Bank warten musste, bis eine Platte zum  Ãœben frei wurde!
Nach 22.30 Uhr waren dann auch die Letzten zum Zuge  gekommen, die Geräte wurden abgebaut und der Fußball durfte rollen.
Damit  legten die TTC’ler den Grundstein zu ihren Erfolgen, ja sogar dem Sieg beim  Fuball-Turnier der örtlichen Vereine. Dass der TTC beim Tennisturnier Jahr für  Jahr gewann, wurde sowieso angesichts der sportlichen Verwandtschaft zur  Gewohnheit. Der Kampf an den Platten und hinter dem Fußball (drau0en mussten  wiederum Auswechselspieler warten …) endete für gewöhnlich in der dritten  Halbzeit in der ebenfalls legendären Pizzeria „Adler“.
Ganz  Pingpong-Hungrige konnten dort nochmals eine Tischtennisplatte nutzen. Mehr zu  kämpfen hatte dort jedoch Gründungsmitglied Jürgen „Dsching“ Försching mit  seinem Mahl, speziell dem regelmäßigen Abschluss, der aus einem Eis bestand.  Egal nun, ob er satt war oder nicht. Die dritte Mannschaft mit Thomas „Ocki“  Ockert, Norbert „Norbie“ Huck, Thomas „Scholle“ Schollmeyer, Michael „Tosh“  Unser und Hartmut „Pretz“ Metz verfolgte das Ritual allzu gerne.
Einige  Topspieler blieben dem TTC bis heute erhalten: der emsige Jugendleiter Heinrich  Laki, Artur Dahringer, fast immer in der ersten Mannschaft und meist bei den  Vereinsmeisterschaften auf den Medaillenrängen, Manfred Vogel, bekannt für seine  Netz- und Kantenbälle, und Robert Rentzsch.
Manches Talent verließ den  TTC. Erwin Neulist zum Beispiel bestimmte das Geschehen mit seinem begnadeten  Rückhand-Topspin Ende der 80er Jahre. Nicht nur durch berufliche Veränderung  verlor Muggensturm manche Vereinsbereicherung.
Ralf Ströhm, Martin Leidl  und Roland Velitselos kamen aus Oberweier und Bischweier, um zusammen mit  Hartmut Metz den größten Erfolg der Vereinsgeschichte zu feiern: den Titelgewinn  in der Jugend-Bezirksklasse anno 1983 (zumindest errechneten Ströhm und Metz  dieses Jahr, als sie sich vor drei Wochen beim Verbandsspiel zwischen dem TuS Durmersheim und dem TTC wieder einmal über  den Weg liefen).
Das letzte Match gegen den TB Bad Rotenfels verlief  dramatisch. Ein 6:6 hätte den Murgtälern zur Meisterschaft genügt. Doch Martin  Leidl verwandelte beim Stand von 6:5 für Muggensturm im Schlussdoppel den  entscheidenden Punkt zum 21:18 und sank jauchzend darnieder.

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Auf  Hartmut Großbaier folgte kurze Zeit 1978 Siegfried Unser als Vorsitzender. Den  Ehrennamen „P“ für Präsident verdiente sich jedoch Robert Rentzsch. Von 1978 bis  1998 leitete er die Geschicke des TTC an der Spitze und setzte sich noch als  Jugendtrainer ein! Vor allem ihm ist es zu verdanken, dass der Club sein  25-jähriges Bestehen erreichte.
Unermüdlich rackerte und rackert er immer  noch für seinen TTC. Nach seinem Rücktritt nach 20 Jahren kürten ihn die  Mitglieder umgehend zum Ehrenvorsitzenden, was Robert Rentzsch jedoch nicht  davon abhielt, sich weiter als Pressewart und Jugendtrainer  einzusetzen.
Auf seinen Lorbeeren hat sich der auch an der Platte  vorbildliche Sportsmann nie ausgeruht. Schwankungen im Vereinsleben vermochte  allerdings auch der heute 46-Jährige nicht zu verhindern. Nach den Aufstiegen  bis in die A-Klasse folgte die Reserve in die B-Klasse, die Dritte kämpfte in  der C-Klasse um den Titel, sogar selbst die Vierte spielte vorne mit.
In  den vergangenen Jahren hielt sich die erste Mannschaft aber nur recht glücklich  in der Kreisklasse A. Kein Wunder, finden sich doch heutzutage Spieler wie  Hartmut Metz oder Thomas Ockert auf vorderen Positionen. Darüber wird gerne beim  TTC geulkt, wenn man sich an „gute, alte Zeiten“ erinnert, als das Duo noch in  der Dritten spielen musste …
Wie es aktuell um den TTC Muggensturm  steht, können Sie anderen Beiträgen in diesem Jubiläumsheft entnehmen. Es ist  übrigens, wenn man so will, die vierte Ausgabe des „TTC-Blättle“. Dieses stellte  einen kurzzeitiegn Versuch der Schreiber-Troika Huck, Schollmeyer, Metz dar, ein  regelmäßiges Vereinsverlautbarungsorgan zu installieren. Die witzigsten Hefte  haben heute Sammlerwert.
Manfred Vogel rückte seine drei „Blättle“, die  viele lustigen Beiträge enthielten, nur unter „Auflagen“ heraus. Damit sie ihm  auch ja niemand raubt und behauptet, es seien nicht seine, prangt auf der  Rückseite groß sein Name …
Geirrt hat sich die Redaktion des  „TTC-Blättle“ nur einmal. Nicht bei der Anlehnung an „Asterix“, den  einzigartigen Comic. Dort firmierte das TTC-Oberhaupt in der Rolle des  „Robertix, unser Chef“ – und das nicht nur, weil ihm Majestix vom Aussehen wie  der Statur her frappierend ähnelt.

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„Robertix“ bleibt stets „unser Chef“.  Geirrt hat sich das „TTC-Blättle“ bei der Darstellung im Comic als Kalif  Robertun al Rentzschla. Sein böser Großwesir Isnogud wollte dabei Kalif anstelle  des Kalifen werden. Solch ein Großwesir existierte niemals beim TTC.
Der  Kalif musste schon selbst abdanken nach 20 Jahren. Für zwei Jahre übernahm  Michael Ohneberg das kleine Reich, bevor er des Berufs wegen nach Schöneck (bei  Frankfurt) zog. Seit Februar fungiert nun Hartmut Metz als fünfter  Kalif.
Bleibt noch ein Punkt in diesem kleinen Rückblick zu erwähnen:  Anfang der 80er Jahre gastierte die berühmte Secretin-Show in Muggensturm. Der  französische Weltklassespieler zeigte mit seinem Partner Purcart herrliche  Ballwechsel und brillierte mit unglaublich vielen Gags innerhalb der  Veranstaltung. Der TTC wünscht sich, dass sich Timo Boll und Steffen Fetzner  heute genauso unvergesslich ins Gedächtnis einbrennen wie damals Jacques  Secretin & Co.

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