Kindersportschule und TTC Muggensturm locken 401 Kinder an die Tischtennisplatten
Die Mini-Meisterschaften gelten als die größte Breitensportaktion der Bundesrepublik. Bei dem Wettbewerb, der seit 1983 rund 1,5 Millionen Kinder in Deutschland an die Tischtennisplatten zog, gehört der Tischtennisclub (TTC) Muggensturm zu den Pionieren. In Zusammenarbeit mit der Kindersportschule (KiSS) stellte der TTC bereits 2019 einen deutschen Rekord auf, als 307 Kinder teilnahmen. Bundesweit für weiteres Aufsehen sorgte es im Vorjahr, als nach den Einschränkungen der Corona-Jahre 2023 auch diese Bestmarke fiel.
Wurde die Zahl damals nur um ein kleines Stückchen nach oben auf 315 geschraubt, pulverisierte das Team um KiSS-Leiter Andreas Herrmann jetzt regelrecht den deutschen Rekord! 401 Kinder traten zur Vorausscheidung an den fünf Grundschulen in Muggensturm, Kuppenheim, Bischweier, Bietigheim und Ötigheim an. Der Zuwachs mit knapp 90 Kindern aus Ötigheim ermöglichte den fulminanten Zuwachs, weil die KiSS um TTC-Spitzenspieler Herrmann ihr sportliches Engagement auch auf das Tell-Dorf ausgedehnt hat.
Für das große Finale in der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule in Muggensturm qualifizierten sich die besten 108 Spieler der Jahrgänge 2015 beziehungsweise 2014 und älter. Die Schulturnhalle, in der der TTC Muggensturm sein Training und Punktspiele bestreitet, war mit den Finalisten und rund 25 Helfern sowie vor allem den Familienangehörigen auf der Tribüne zum Bersten gefüllt. Mehrere hundert Zuschauer feierten die Teilnehmer, die Organisatoren für ihren mehr als vierstündigen Einsatz und drehten fleißig mit ihren Handys Video von den Wettkämpfen und der Siegerehrung.
TTC-Präsident Michael Ade hängte den Minis wie bei Olympischen Spielen die Plaketten in Gold, Silber und Bronze um unter dem Applaus des Publikums. Zusätzlich erhielten alle Preise. Bei den Mädchen des Jahrgangs 2015 gewann Antonia Frank von der Grundschule aus Bischweier. Der Ötigheimer Tom Kühn siegte bei den jüngsten Buben. Bei den Jahrgängen 2014 und älter trumpfte Jonathan de Vries auf. Ein Novum gab es bei den Mädchen in diesem Alter: Mathilde Behrens sicherte sich Gold. Einen Doppel-Erfolg der Muggensturmerin zusammen mit Charlotte Behrens verhinderte Mara Meier (Bischweier), die sich mit Silber zwischen die beiden schob.
Die Zweitplatzierten erhalten noch Gelegenheit, den Spieß umzudrehen: Demnächst geht es zum Bezirksentscheid in Bühlertal. Die Besten von dort gelangen zum Verbandsentscheid. Dort können sich die Sieger für das Bundesfinale qualifizieren. Das findet 2024 vom 7. bis 9. Juni in Beratzhausen bei Regensburg statt.
Dass erneut Grundschüler vom Muggensturmer Ortsentscheid mit von der Partie sind, ist nicht utopisch: Schließlich müssen sich die Sieger im größten bundesweiten Feld durchsetzen. Dass die harte Auslese bereits auf Ortsebene ein gutes Omen ist, bewiesen bereits ein halbes Dutzend Sieger der TTC-Mini-Meisterschaften, die es zum großen Abschluss-Event schafften. So war unter anderem Michael Walkowiak im Bundesfinale dabei – heute ist der 15-Jährige der beste Jugendspieler des TTC. Walkowiak war auch diesmal mit von der Partie: Der Kuppenheimer zählte eifrig die Spiele seiner potenziellen Nachfolger.
108 Grundschüler schaffen es bei den Mini-Meisterschaften zum großen Tischtennis-Finale in Muggensturm.
Die Bischweierin Mara Meier (von links) muss sich zwar im Kampf um Gold hinter Mathilde Behrens einreihen, aber verhindert aber einen Doppel-Triumph der Muggensturmer Familie mit Charlotte Behrens.