Der TTC Muggensturm hat eine weitere hohe Hürde auf dem Weg zur Meisterschaft genommen: Der Tabellenführer schlug den nur einen Minuspunkt zurückliegenden Verfolger TTG Ötigheim souverän mit 9:5 – obwohl der Titelanwärter aus dem Telldorf mit Boris Becker ein Ass aus vergangenen Tagen ausgegraben hatte. Becker gewann zwar alle Spiele, aber ansonsten holten die anderen Ötigheimer wie in der Vorrunde nur zwei Zähler, als beim TTC auch Topmann Andreas Herrmann gefehlt hatte. Mit 18:2 Punkten bleibt der TTC Spitzenreiter der Kreisklasse A vor dem TB Bad Rotenfels II (16:4), dem TTV Au am Rhein (13:3) und Ötigheim (13:5). Letztere könnten aber in der neuen Besetzung Muggensturm noch wertvolle Schützenhilfe leisten, um wenigstens die Aufstiegsspiele als Tabellenzweiter zu erreichen.

In den Eingangsdoppel ging es zunächst knapp zu. Uli Deisinger/Thomas Ockert unterlagen Becker/Michael Happold mit 1:3, hatten aber vor allem im zweiten Satz beim 13:15 Chancen auf eine Überraschung. Das Muggensturmer Spitzendoppel Andreas Herrmann/Hartmut Metz wurde von Dennis Fettig/Manuel Kühn stark gefordert. Die jungen Ötigheimer brachten immer wieder spektakuläre Topspins aus der Abwehr heraus. Erst als Metz ab dem vierten Satz traf und Herrmann seine gewohnten Zauberbälle spielte, gewann das beste Doppel der A-Klasse mit 11:4 und 11:7 noch die Oberhand. Stephan Barth/Olaf Grund machten derweil beim 3:0 wenig Federlesens mit Michael Hotz/Michael Nold.

Im vorderen Paarkreuz sorgte Herrmann für einen wichtigen Punkt gegen Happold. Im Duell zweier Topspieler der Liga biss der Muggensturmer trotz Armverletzung und Erkältung auf die Zähne, als seine Felle nach 2:0-Führung und 2:2-Ausgleich davonzuschwimmen schienen. Herrmann legte indes eine Schippe drauf und konnte den starken Happold mit 11:5 in die Schranken weisen. Dass Metz nach überraschend klarem Gewinn des ersten Satzes doch Beckers Klasse Tribut zollen musste, konnte der TTC daher verkraften: Die nächsten vier Einzel gingen an die Gäste, die mit 7:2 auf die Siegerstraße einbogen. „Block-Gott“ Deisinger und Grund hatten gegen Kühn und Hotz wenig Mühe. Knapper als das 3:0 suggeriert, ging es zwischen Ockert und Fettig zu: Im ersten Durchgang vergaben beide Seiten reihenweise Satzbälle! Mit einem unglaublichen 23:21 sicherte sich der Muggensturmer die Führung. Fast genauso eng verlief der folgende Durchgang (15:13), bevor Fettig entnervt zurücksteckte. Einen weiteren „Big Point“ landete Barth mit seinem 11:9 im Entscheidungssatz über Nold, der nach drei Durchgängen in Front gelegen war. Doch Barth hielt danach seine Marschroute strikt ein.

Auch in den weiteren Spitzeneinzeln sah es zunächst gut aus für den TTC: Herrmann führte trotz der gesundheitlichen Probleme mit 2:1 und zeigte eine starke Leistung. Becker konnte aber das Duell noch drehen. Metz führte gegen Happold trotz eines an der Plattenkante demolierten Vorhandbelags mit 11:5 und 7:3, als der Ötigheimer einen Topspin des TTC-Präsidenten frustriert zurückschmetterte – und traf. Fortan bestimmte das Ass der TTG das Match und verkürzte für seine Farben auf 4:7. Auf Grund der Überlegenheit ab Position drei schockierte das den Tabellenführer aber nicht. Deisinger beherrschte nach frustrierendem ersten Satz Fettig mit großartig verteilten Block- und leichten Zugbällen. Ockert lieferte sich mit Kühn ein sehenswertes Match mit vielen spektakulären Ballwechseln. Am Ende hatte der Ötigheimer mit 11:9 die Nasenspitze vorne. Das wichtige Duell beendete Kapitän Barth standesgemäß. Nachdem er im dritten Abschnitt noch Matchbälle vergeben hatte, gewann er den vierten Satz mit 11:6 wieder gewohnt deutlich gegen Hotz.