Bis zum 2:8 hat es wahrlich nicht danach ausgesehen, als ob der TTC Muggensturm auch nur den Hauch einer Chance gegen den Tabellendritten der Bezirksklasse hat – zu souverän präsentierte sich der SV Weitenung um die ehemalige Zweitliga-Spielerin Elisabeth Bittner bis dahin. Nur Christoph Praum und Stephan Barth hatten wieder einmal im Doppel auf Position drei überzeugt. Zudem setzte sich Hartmut Metz gegen Andreas Wormuth durch. Der Rest war – bis auf ein Einzel – Schweigen.

Dieses eine Einzel sollte dem TTC noch schwer im Magen liegen. Denn plötzlich begann die Aufholjagd. Uli Deisinger leitete diese ein. Ausgerechnet gegen Abwehr-Ass Ralf Bittner holte die Muggensturmer Nummer zwei seinen dritten Saisonsieg mit einem 11:9 im fünften Satz. Geschickt verteilte Deisinger die Bälle mit seinem „Händchen“. Anschließend hatten Metz gegen Tobias Straub, den erfolgreichsten Spieler im mittleren Paarkreuz, und Praum gegen Wormuth keine Mühe, den TTC auf 5:8 heranzubringen.

Bedauerlicherweise ergab sich nun ein Déjà-vu-Erlebnis: Thomas Ockert beherrschte Siegfried Hurle bis zum 10:6 im vierten Satz eindeutig. Auf einmal vergab der Muggensturmer einen Matchball nach dem anderen! Der Abschnitt ging noch mit 11:13 verloren – und bis zum 3:9 im nächsten sah es auch nach dem Spielende für die Mannschaft aus. Doch Ockert kämpfte sich wieder heran und sicherte sich beim 10:9 den fünften Matchball! Aber auch diesen vergab er und zog äußerst unglücklich mit 10:12 den Kürzeren.

Ähnlich war es zuvor Andreas Herrmann im spektakulärsten Vergleich des Abends ergangen. Gegen Ralf Bittner hatte der TTC-Spitzenspieler im zweiten Einzel nach fantastischen Ballwechseln Matchbälle im vierten Durchgang und weitere im fünften – insgesamt wie Ockert deren fünf. Die vergebenen zehn Matchbälle schmerzten ungemein. Mit den zwei Siegen wäre es nämlich 7:7 gestanden. Und hätte der Gast außerdem noch – wie üblich – Herrmann/Metz an Position eins aufgeboten, hätte die Sache gegen Straub/Wormuth auch sicher anders ausgesehen als bei den chancenlosen Deisinger/Ockert. Indes zu viel Wenn und Aber. Letztlich war Weitenung dank Elisabeth Bittner, die eine ungeheure Spielübersicht hat, stärker. Auch wenn Metz seinen Doppelpartner Herrmann nach dem Satzgewinn gegen sie aufzubauen suchte mit der Aufmunterung „Du bist der bessere Mann an der Platte“, reichte es ihm ebenso wie dem starken Deisinger nur zu einem 1:3. Elisabeth Bittner ist mit ihrer Bilanz von 16:2 auch „der beste Mann“ in der Bezirksklasse.

Während Weitenung mit 14:4 Punkten auf Platz zwei kletterte, rutschte der TTC mit 5:11 Zählern auf den vorletzten Platz ab. Um nicht von einem Abstiegsplatz ins neue Jahr gehen zu müssen, ist nun ein Sieg über Ottenau IV (8:6) oder den direkten Rastatter TTC II (5:9) Pflicht. Mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Weitenung sollte dies möglich sein. Bisher präsentiert sich der Aufsteiger in der zweiten Bezirksklassen-Saison deutlich besser als in der ersten vor zwei Jahren.