Der TTC Muggensturm hat ein eigenes Problem mit „Plastikmüll“. Mittlerweile ist der Plastikball auch in den unteren Ligen angekommen. In dieser Saison dürfen die Verein noch wählen, ob sie die herkömmlichen Zelluloidbälle oder einen der neuen Plastikbälle einsetzen. In der Kreisklasse A, Staffel 1, vertrauen fünf Teams auf das alte und vier auf das neue Material. Entsprechend schwierig können sich für den Spitzenreiter, der daheim auf Zelluloid setzt, die Auswärtspartien gestalten! Es kommen nicht nur unterschiedliche Spieleigenschaften zwischen beiden Ballarten zum Tragen, das Ganze erschweren die fatal unterschiedlichen Plastikbälle. Zum langsameren, rotationsärmeren Spiel gesellt sich zudem ein merkwürdiger Klang, der bei einigen Fabrikaten sogar an „kaputte“ Zelluloidbälle erinnert.

Bei Lichtental II hätte all dies fast zum ersten Punktverlust der Saison geführt! Wären beim Tabellenfünften nicht gleich drei Stammkräfte ausgefallen, hätte dieser wohl gesiegt. So rettete der TTC ein mühsames 9:7 über die Ziellinie. Schon in den Doppeln zeichnete sich ab, dass es kaum so „schnell endet“, wie die Gastgeber vor dem ersten Ballwechsel unkten. Sowohl Andreas Herrmann/Hartmut Metz unterlagen zum Auftakt, weil Spitzenspieler Herrmann den häufig in der Luft stehenbleibenden ungewohnten Ball nicht einmal berührte – und Thorsten Büchler/Thomas Ockert empfanden den „Plastikmüll“ auch schrecklich. Beide Doppel vergaben daher eine 2:1-Satzführung. Ein 0:2 drehten indes Jonathan Körber/Patric Seidt gegen das Lichtentaler Spitzen-Gespann Stefan Müller/Egon Willwersch zum 3:2-Erfolg.

Dieser war wichtig, um nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten. Körber hatte gegen Werner Karcher nämlich keine Chance. Bei Herrmann sah es phasenweise auch nicht nach einem 3:2-Sieg aus, ehe der fünfte Abschnitt doch deutlich mit 11:5 endete. Im mittleren Paarkreuz garantierten Metz und Büchler den Mannschaftssieg. Obwohl der TTC-Vereinsmeister weit mehr Fehler als sonst machte, reichte es Büchler zum glatten 3:0 über Egon Willwersch. Für die erste Führung sorgte Metz mit einem noch klareren Erfolg über Manfred Schäfer zum 4:3. Beim TTC-Präsidenten machte es sich bezahlt, dass er im Freitags-Training den Plastikball testete und mit diesem spielte – er traf nahezu beliebig mit der Vorhand, während Büchler und Körber die Tests offensichtlich wenig brachten …

Thomas Ockert behielt nach einem 1:2-Rückstand gegen Yanuk Schmid die Oberhand und verteidigte den kargen Vorsprung. Seidt hingegen hatte beim überraschend stark aufspielenden Außenseiter Alexander Kozarov nichts zu bestellen.

Das Blatt für Lichtental wendeten Karcher und Müller, die Herrmann wie Körber das Nachsehen gaben. Herrmann hatte dabei eine haushohe Führung im dritten Satz verspielt und unterlag vorentscheidend in dem emotionalen Duell mit 16:18. Im vierten Durchgang war Karcher konzentrierter und überlegen. Auf Metz und Büchler war jedoch erneut Verlass. Sie sorgten für das 7:6 zugunsten des Tabellenersten. Büchler baute seine Bilanz damit auf stolze 10:0 im Einzel aus. Im dritten Paarkreuz ließ Ockert ein 2:1 gegen den immer stärker werdenden Kozarov ungenutzt. Dafür rettete Seidt nach 0:2-Rückstand den Vorsprung ins Schlussdoppel, weil er Schmid zunehmend mehr beherrschte. Die letzte Partie des Abends endete mit einem glatten 3:0 von Herrmann/Metz über Müller/Willwersch, weil sich nun auch Herrmann an das Plastik gewöhnt hatte und mit der Vorhand stark angriff. Mit 12:0 Zählern wahrte der TTC äußerst glücklich seine weiße Weste vor dem Topspiel gegen Verfolger TuS Durmersheim (10:2).