TTC Muggensturm kürt Hartmut Metz zum Ehrenpräsidenten / Hannes Illy „Mitglied des Jahres“
Einen emotionalen Wachwechsel hat es beim Tischtennisclub (TTC) Muggensturm gegeben: Hartmut Metz gab nach 21 Jahren sein Amt als Präsident gesundheitshalber ab, sein Stellvertreter Michael Ade rückte einstimmig bei der Jahreshauptversammlung auf und kürte seinen Vorgänger gleich zum Ehrenpräsidenten. Bisher wurde nur Robert Rentzsch, der exakt 20 Jahre an der Vereinsspitze stand, diese Ehre zuteil. Die Mitglieder dankten den jahrzehntelangen Einsatz von Metz, der zuvor auch Pressewart und Vizepräsident war, mit stehenden Ovationen.
„Du interessiertest Dich immer für jedes Mitglied und hast jeden versucht zu motivieren“, pries Rüdiger Frisch wie einige andere den scheidenden Vorsitzenden und überreichte ihm eine Torte mit Danksagung und Tischtennisschlägern als süßen Verzierungen. Den Kuchen verteilte Metz gleich nach der Sitzung an alle Leckermäuler. Einen Bademantel mit einem goldgelben Krönchen und der Stickerei „TTC-Präsi M‘sturm“ bekam er überdies mit seiner Ernennungsurkunde zum Ehrenpräsidenten sowie die Silberne Verbandsehrennadel des Tischtennisverbandes Baden-Württemberg.
In seinem Rückblick streifte der 57-Jährige die betrübliche Corona-Zeit nur kurz und hob die Höhepunkte seiner Amtszeit seit der Jahrtausendwende hervor (wer die ganze Rede „Für das 200. Mitglied sogar geheiratet“ lesen möchte, findet sie hier): Neben der besonderen Kamerad- und Freundschaft beim TTC erinnerte der aktive Spieler der ersten Mannschaft an die Tischtennis-Shows mit den deutschen Assen Timo Boll, Steffen Fetzner und Jörg Roßkopf sowie dem ehemaligen Weltranglistenersten Jean-Michel Saive, der mit seinem Bruder Philippe 2015 begeisternde Unterhaltung bot. Letzter Zuschauermagnet in Muggensturm war das Finale des Deutschland-Grand-Prix 2018, bei dem internationale Stars wie dem schwedischen Ex-Weltmeister Jörgen Persson und Jean-Michel Saive die Fans verzückten. Mit zuweilen mehr als 300 Teilnehmern an den Mini-Meisterschaften an hiesigen Schulen sorgte der TTC bundesweit für Rekorde und Aufsehen. Zudem verdoppelte sich die Zahl der Mitglieder in der Ära Metz von 100 auf 200; bis zu 13 Mannschaften nahmen an der Punkterunde teil– ehe alles seit Corona erheblich einbrach.
„Als ich als Präsident begann wurde jeder Satz noch bis 21 gespielt. Die 21 habe ich unerwartet erreicht – 19 der 21 Jahre haben bis Corona dank der breiten Unterstützung vieler Freunde großen Spaß gemacht! Ich möchte mich daher bei euch allen herzlich bedanken! Das war mein letzter Satz – natürlich nur als Präsident, dem TTC bleibe ich immer eng verbunden!“, beendete Metz seinen Rückblick gerührt, während manches Mitglied ebenso schluckte und ein Tränchen vergoss. Stehende Ovationen beendeten „wie bei Robert Rentzsch damals eine Ära“, befand Wahlleiter Thomas Ockert und bedankte sich im Namen aller Mitglieder noch einmal.
Mit Michael Ade und Bernd Appel, der ebenso einstimmig zum Stellvertreter des Vorsitzenden gewählt wurde, sieht Metz den Verein auch in der Zukunft gut aufgestellt. „Wir schauen, dass es nach der Epidemie wieder aufwärtsgeht“, betonte Ade und dankte dem Team um Jugendleiterin Xenia Maier, dass es den Trainingsbetrieb am Leben hielt, soweit es die Corona-Verordnungen erlaubten. Ihr neuer Stellvertreter Hannes Illy wurde vom Vorstand zum „Mitglied des Jahres“ gekürt. Der Neuling engagiert sich als Jugendtrainer, ist Kapitän eines Teams und einsatzfreudiger Spieler in der dritten und vierten Mannschaft. Der 24-Jährige freute sich darüber und versprach, sich auch künftig „wie bisher einzubringen“.
Der Festausschuss um Andreas Heck und Materialwart Benjamin Hertweck hatten während der Epidemie weniger zu tun. Das galt auch für Kassierer Thomas Neumaier, der sich über ein steigendes Finanzpolster freute. „Die Ausgaben reduzierten sich drastisch“, erläuterte der Schatzmeister, dem die Kassenprüfer Heck und Manfred Vogel exzellente Arbeit bescheinigten.
Positiv fiel die sportliche Bilanz kurz vor der Winterpause aus: Nachdem Corona im vergangenen Jahr zum Saisonabbruch geführt hatte, liegen die Herren I und II an der Tabellenspitze. Aber die letzten Vorrundenspiele wurden am Samstag bereits ausgesetzt. Die Herren I und III stehen im Pokal-Halbfinale die Damen I und II gar schon im Endspiel. Bei der Jugend fielen alle Einzelmeisterschaften und -ranglisten aus. So engagierten sich viele Kinder bei „MÖBS räumt auf“, lobte Jugendleiterin Xenia Maier ihre weniger gewordenen Schützlinge. Für sie soll 2022 wieder ein Hüttenwochenende organisiert werden, versprach die TTC-Spitzenspielerin, dem Wunsch der Jugendsprecher Patrick Mayer und Felix Morawa gerne nachzukommen. Die beiden finden das Training „vielseitig. Es mache allen Spaß“. Die beiden wollen deshalb ebenso wie Lukas Geißer und Illy zertifizierte Trainer werden und den D-Schein absolvieren. Illy will darauf gleich zusammen mit Maier den mehrwöchigen C-Trainer-Kurs folgen lassen. Angesichts des Einsatzes des TTC-Nachwuchses sprach Andreas Heck von einer „Bombenleistung“. Präsident Ade sieht deswegen ebenfalls nach der Pandemie wieder rosiger in die Zukunft und versprach den Trainern eine baldige „Sitzung, um mit Jugendleitung und -sprechern vieles zu bereden“. Lob gab es auch für die von Jacqueline Haupt gepflegte Webseite, die laut Metz „erstaunlich hohe Zugriffszahlen verzeichnet“.
Das Gremium entlastete die Funktionsträger alle einstimmig und wählte sie, sofern im Zwei-Jahres-Turnus erforderlich, einmütig wieder. Nur Ade muss sich nächstes Jahr erneut dem Votum stellen, weil die TTC-Satzung eine wechselnde Wahl des Vorsitzenden und seines Stellvertreters vorsieht. Das zunächst am Dienstagabend in der „Bürgerstube“ vakante Amt des Pressewarts und des Schriftführer übernnahm Ute Heck danach. Felix Morawa trägt die Berichte über die Jugendteams bei. Bernd Hürst folgt auf Appel als Hygienebeauftragter.
„Treiber, Macher und Lacher“
Ade schloss die Sitzung ab mit einem längeren Gedicht für Metz als „Präsident und Dirigent, einer der nie verpennt. Treiber, Macher, Lacher und organisiertest so manchen Kracher“. Nachfolgend die ganze Ode:
Lieber Hartmut egal ob als,
Fahrer, Schreiber und Begleiter
mit Dir ging‘s immer weiter.
Lenker, Steurer, Denker,
und vor allem Geschenke-Schenker.
Top-Spinner, Stopper, Schläger,
du wurdest niemals träger.
Schrift-, Mannschaftsführer, Pressewart,
das war genau dein Part.
Präsident und Dirigent,
einer der nie verpennt.
Treiber, Macher, Lacher
und organisiertest so manchen Kracher.
Einkäufer, Besteller, Werber
und niemals ein Spielverderber.
Optimist und Realist,
jemand der wusste was wichtig ist.
Ansager, Redner oder Betreuer,
da verkauftest Du Dich immer teuer.
Lieber Hartmut, herzlichen Dank im Namen aller Vereinsmitglieder für Deine jahrelangen unermüdlichen Tätigkeiten für den Verein in allen Bereichen! Und wir hoffen natürlich, dass Du noch lange gesund und fit an der Platte für uns spielen kannst!
Nun überreiche ich Dir die Ehrennadel vom Verband in Silber für 20 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit und außerdem ernenne ich Dich hiermit zum Ehrenpräsidenten von unserem TTC Muggensturm.
